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7 Jahre – 7 Fragen: Runder Tisch BNE

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7 Jahre – 7 Fragen: Runder Tisch Bildung für nachhaltige Entwicklung

Seit sieben Jahren (Mai 2015) besteht der Runde Tisch Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Zum siebenjährigen Bestehen haben Mitglieder des Runden Tischs sieben Fragen beantwortet – die Interviews finden Sie auf dieser Seite.

Die Mitglieder des Runden Tischs BNE vor dem Schloss Biebrich in Wiesbaden.

Im Runden Tisch werden gemeinsame Aktivitäten zum Thema „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ gebündelt und die Vernetzung von BNE-Akteurinnen und -Akteuren wird gefördert. Außerdem werden konkrete Projekte angestoßen und gemeinsam umgesetzt.

Mehr Informationen zum Runden Tisch BNE

Diese Mitglieder haben zum 7-jährigen Bestehen des Runden Tischs 7 Fragen beantwortet

 

Heike Blaum, Vorsitz Runder Tisch BNE

Vorsitz Runder Tisch BNE: Heike Blaum, Referentin Bildungspolitik 

Institution: Verband der Chemischen Industrie e. V., Landesverband Hessen

Bildungsbereich: Gesamte Bildungskette 

Steffen Wachter, Vorsitz Runder Tisch BNE

Vorsitz Runder Tisch BNE: Steffen Wachter, Referatsleiter Landesverband

Institution: Hessischer Volkshochschulverband e. V.

Bildungsbereich: Non-formales Lernen

Andreas Haberl, Mitglied Runder Tisch BNE

Mitglied: Andreas Haberl, Geschäftsführer der Handwerkskammer Wiesbaden

Institution: Hessischer Handwerkstag

Bildungsbereich: Berufliche Bildung

Claudia Hackhausen, Mitglied Runder Tisch BNE

Mitglied: Claudia Hackhausen, Leiterin des Referats Strategische Planung, Öffentlichkeitsarbeit

Institution: Hessisches Ministerium für Soziales und Integration

Schwerpunkt: Integration

Ulrich Striegel, Mitglied Runder Tisch BNE

Mitglied: Ulrich Striegel, Leiter des Referats Nachhaltigkeit, Gesundheit

Institution: Hessisches Kultusministerium

Bildungsbereich: Schule

Heike Blaum: Der Runde Tisch BNE zeichnet sich durch sein multiprofessionelles Netzwerk aus und ist unerschöpflicher Quell für neue Impulse und nachahmenswerte Projekte und damit die Austauschplattform für BNE in Hessen. Die Mitglieder stehen für die Komplexität nachhaltiger Entwicklung und leisten aus unterschiedlichen Blickwinkeln und mit vielfältigen Maßnahmen wichtige Beiträge zur individuellen Kompetenzerweiterung. So kann aus einzelnen Puzzleteilen ein großes Ganzes werden.

Steffen Wachter: Die Vielfalt der Akteurinnen und Akteure und das Zusammenspiel der Ebenen von Landesinstitutionen, kommunalen Einrichtungen, profit- und non-profit-Organisationen.

Andreas Haberl: Der Runde Tisch zeichnet sich dadurch aus, dass Akteurinnen und Akteure aus unterschiedlichen gesellschaftlich relevanten Gruppierungen, also von den Jugendverbänden über Bildungsträger bis zu den Spitzenorganisationen der hessischen Wirtschaft zusammenkommen, um sich Gedanken zur nachhaltigen Entwicklung im Kontext von Bildungsfragen zu machen, relevante Themen und Projekte zu besprechen, sich auszutauschen und vor allem zu vernetzen.

Claudia Hackhausen: Der Runde Tisch versammelt zahlreiche und unterschiedlichste Akteurinnen und Akteure aus dem Bereich der BNE. Die Zusammensetzung wird erweitert, wenn das Thema es erfordert. Dadurch wird die Vernetzung der Akteurinnen und Akteure – und das ist das Besondere – sehr effektiv und auch pragmatisch gefördert.

Ulrich Striegel: Der Runde Tisch steht einerseits für Beständigkeit und Beharrlichkeit. Das halte ich für besonders wichtig, weil sich die Rahmenbedingungen, wie Organisationen, Zuständigkeiten und Schwerpunkte ständig ändern. Außerdem bringt der Runde Tisch Akteurinnen und Akteure zusammen, die ansonsten nicht zusammen, vielleicht sogar gegeneinander arbeiten würden. Ich bin froh, dass es ihn gibt!  

Heike Blaum: Aus meiner beruflichen Perspektive fing mein Engagement in der Hessischen Nachhaltigkeitsstrategie 2014 mit der Verzahnung von BNE und MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) in der schulischen und außerschulischen Bildung an. Das an der Lebenswelt ansetzende Wissen insbesondere im naturwissenschaftlichen Bereich zu fördern, gehört zu meinen Aufgaben und den Zielen des VCI Hessen und wird die nachwachsende Generation befähigen, zukunftsgewandte Lösungen zu finden. Denn es braucht Know-how und Verantwortungsbewusstsein für sich und andere, um Entscheidungen zu treffen, die spürbare Veränderungen nach sich ziehen.

Steffen Wachter: Entwicklung von neuen Formaten und Erreichung von Zielgruppen. Organisationsentwicklung.

Andreas Haberl: Spannend ist immer von verschiedenen Projekten zu erfahren, um dadurch unter Umständen Ableitungen zu machen für das Handeln und Prozesse in der eigenen Organisation.

Claudia Hackhausen: Sehr spannend finde ich die Zielsetzung, verstärkt junge Menschen in die Beratungen einzuladen. Denn die Bildung für nachhaltige Entwicklung richtet sich auf die Zukunft und darauf, dass die nachfolgenden Generationen die Chance auf ein gutes Leben bekommen. Diese Zielsetzung ist erfolgreich, und das macht den Austausch so interessant.

Ulrich Striegel: Vieles! Besonders anregend finde ich den Austausch, insbesondere den intensiven Austausch in Kleingruppen. Außerdem war für mich die Betrachtung des Nationalen Aktionsplans von großer Bedeutung, um unsere Stärken und Lücken deutlicher zu erkennen.

Heike Blaum: Der Runde Tisch BNE hat sich seit Anbeginn Schwerpunkte für jede Sitzung gesetzt. Mal stehen Bildungsformen, dann Akteurinnen und Akteure im Mittelpunkt, Gäste bringen neue Impulse. Dieser Mix sollte erhalten werden, weil BNE ein kontinuierlicher Prozess ist. Insbesondere den Mindset der jungen und meist ehrenamtlich aktiven Erwachsenen einfließen zu lassen, halte ich für elementar. Dem Nachhaltigkeits-Dreiklang aus Sozialem, Ökologie und Ökonomie bzw. dem Vierklang inklusive Politik könnte in den Projekten teilweise mehr Gewicht beigemessen werden. Der Runde Tisch BNE sollte sich auch zukünftig als Austauschplattform verstehen und sein Wissen online teilen. Über die Website sollten sich Engagierte mit ihren Projekten stärker einbringen können und Interessierte einen niederschwelligen Zugang zu BNE in ihrer Region finden. Nicht nur die Verfasstheit von BNE im gesamten Bildungssystem, sondern auch das Lebendig-werden-Lassen bleibt eine Aufgabe. Stärker Politik und Regierung für notwendige Umsetzungsschritte zu gewinnen, könnte ein Schwerpunkt des Runden Tischs BNE werden.

Steffen Wachter: Entwicklung von neuen Formaten und Erreichung von Zielgruppen. Organisationsentwicklung.

Andreas Haberl: Da das Hessische Bündnis für Nachhaltigkeit (HBN) erst im April 2021 das Thema „Nachhaltige Entwicklung in Kommunen“ als neues Schwerpunktthema verabschiedet hat, sollte dieses Thema zunächst ausgebaut und verstetigt werden.

Claudia Hackhausen: Aus meiner Sicht ist die soziale Dimension von Nachhaltigkeit ein ganz wichtiger Punkt. Das kann gerne noch pointierter aufgegriffen werden. Unsere Gesellschaft wird immer vielfältiger, deshalb sehe ich es als unsere Aufgabe an, den Zusammenhalt unserer Gesellschaft aktiv zu fördern.

Ulrich Striegel: Der Runde Tisch sollte sich unter anderem mit Digitalisierung und Nachhaltigkeit auseinandersetzen.

Heike Blaum: Der Runde Tisch BNE leistet einen wertvollen Beitrag zum NAP, der Grundlage des Gremiums ist. Die Mitglieder setzen sich mit den Zielen des NAP auseinander.

Steffen Wachter: Der Runde Tisch versucht alle fünf Querschnittsbereiche des NAP zu berücksichtigen, durch seine Zusammensetzung aus allen Bildungsbereichen, durch den Versuch, BNE in die Lehrpläne und Weiterbildung zu integrieren, Qualitätssicherung zu betreiben, durch die Entwicklung von BNE-Labels und die Organisationsentwicklung im Sinne eines whole institution approaches zu fördern.

Andreas Haberl: In einem föderal verfassten Staat, wie es die Bundesrepublik Deutschland ist, haben die einzelnen Bundesländer auch bei nationalen Strategien – als solches lässt sich der „Nationale Aktionsplan“ ja durchaus verstehen – ein gewichtiges Wort mitzureden. Der Runde Tisch berät die Hessische Landesregierung, liefert Informationen und gibt Anregungen, die in den politischen Willensbildungsprozess einfließen.

Claudia Hackhausen: Der Runde Tisch BNE kann sicher ein Vorbild sein für andere Bundesländer!

Ulrich Striegel: Er leistet einen Beitrag sowohl in struktureller Hinsicht als auch inhaltlich, weil Maßnahmen angeregt und institutionsübergreifend verknüpft werden.

Heike Blaum: Bildung für nachhaltige Entwicklung ist eine Querschnittsaufgabe über alle SDGs und implementiert das Leitbild der Nachhaltigkeitsstrategie in seine Grundausrichtung. 

Steffen Wachter: Der Runde Tisch leistet einen Beitrag zur Umsetzung mehrerer SDGs, allen voran explizit hochwertige Bildung und Vernetzung. Darunter quasi implizit viele inhaltliche SDGs wie nachhaltiger Konsum, nachhaltige Städte, Maßnahmen zum Klimaschutz etc.

Andreas Haberl: Der Runde Tisch ist ein Gremium der Information, des Austausches und des Inputgebers. Die SDGs werden nicht über den Runden Tisch an sich erreicht, aber die Vernetzung der Partner am Tisch trägt über konkrete Projektarbeit dazu bei, dass die SDGs immer mehr mit Leben gefüllt werden.

Claudia Hackhausen: Der Runde Tisch erarbeitet kontinuierlich Beiträge zur Erreichung der SDGs und damit auch zur Umsetzung des Leitbildes der Nachhaltigkeitsstrategie.

Ulrich Striegel: Die SDGs sind die normative Grundlage der BNE-Aktivitäten der Akteurinnen und Akteure am Runden Tisch BNE. So trägt jeder Beitrag zu SDG 4.7 bei und je nach thematischer Ausrichtung zum Erreichen weiterer Ziele.

Heike Blaum: Vielfalt, Menschen, Impulse. Fachlicher Austausch, Blick über Hessen hinaus. 

Steffen Wachter: Informationen über Landes- und Bundesaktivitäten; Vernetzung mit anderen Akteurinnen und Akteuren und Bereichen; Verbreitung von Informationen zu konkreten Angeboten und Veranstaltungen.

Andreas Haberl: Die Betriebe im hessischen Handwerk arbeiten täglich in der Aus- und Weiterbildung am Thema „Nachhaltigkeit“ und verstehen sich als Umsetzer der Klima- und Energiewende. Sämtliche Ausbildungsordnungen enthalten hierzu Aspekte, die in der täglichen Arbeit den Auszubildenden, aber auch den Beschäftigen generell vermittelt werden. Unsere Betriebe sind nach unserem Verständnis per se nachhaltige Lernorte, die curricular entsprechende Kompetenzen in der BNE vermitteln. Vor diesem Hintergrund nehmen wir an der ein oder anderen Stelle Anregungen aus den im Runden Tisch vorgestellten Projekte mit und geben diese in Beratungsgesprächen an unsere Betriebe weiter.

Claudia Hackhausen: Von den Sitzungen des Runden Tisches habe ich noch jedes Mal Anregungen für meine Arbeit mitgenommen! Insbesondere die Vernetzung ist sehr hilfreich, auch die vielen Best Practice-Beispiele sind gute Vorbilder.

Ulrich Striegel: Ich werde über bundes- und landesweite Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten, erhalte wertvolle Impulse aus dem außerschulischen Bereich und kann die Kontakte aus dem Runden Tisch nutzen.

Heike Blaum: Verstetigung als eines der ältesten Gremien (Peer Review), politische Beachtung, gesetzter Punkt im Bündnis. 

Steffen Wachter: Stärkere Einbindung von lokalen Initiativen und Jugendakteurinnen und -akteuren; stärkere Plattformfunktion und Sichtbarmachung des Netzwerkes.

Andreas Haberl: Ich wünsche auch im Namen des Hessischen Handwerkstages dem Runden Tisch weiterhin die enge und kooperative Zusammenarbeit aller Akteurinnen und Akteure, wie dies die letzten sieben Jahre der Fall war. Nachhaltige Entwicklung ist ein Schlüsselthema, hier gilt es am Ball zu bleiben und in allen Anstrengungen nicht nachzulassen.

Claudia Hackhausen: Für die Zukunft des Runden Tisches wünsche ich mir, dass die Beteiligten weiterhin so konstruktiv und kreativ an Lösungen arbeiten und damit möglichst viele andere Menschen ermutigen, sich für Nachhaltigkeit auf den Weg zu machen!

Ulrich Striegel: ...dass er erhalten bleibt und er mit seinen Themen am Puls der Zeit bleibt.